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Microsofts ultimativer Schlag gegen die Spieler

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Veröffentlicht am Dienstag, 28. Oktober 2025 12:40 Uhr
von Oli

Microsofts Zurückbesinnung auf den PC hinterlässt ein Schlachtfeld an ratlosen XBOX-Spielern.

Die Entwicklungen bei Microsoft laufen schon seit einigen Monaten, jedoch verlief einiges in den letzten Monaten sehr viel rasanter und extremer, als es selbst eingestandene XBOXler je gedacht hätten. Exklusivitäten verloren ihren Status und kamen nicht nur für Microsofts-Konsole, sondern auch für Mitbewerber, allem voran auch für Sonys Playstation 5. Teilweise waren die hart geschaffenen Fakten abzusehen und teilweise verständlich, da die Entwicklungen neuer Spiele mittlerweile hunderte Millionen US-Dollar verschlingen können und samt Marketingbestrebungen mittlerweile sogar in die Milliarden gehen (siehe GTA 6). Das heißt, profitabel wird es in einem exklusiven Spieluniversum noch nicht einmal mehr für Sony. Also müssen andere Wege gefunden werden, in dem man sich einer Mutliplattform-Strategie hinwendet oder sehr viel rentablere Spieleformen aufbaut, die über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, genug Einnahmen abwerfen. Letzteres, sogenannte Live-Service-Games, sind Bestrebungen von Sony, welche jedoch noch kaum Früchte getragen haben. So zeigt sich aber auch im Sony-Lager, dass die Situation angespannt ist, denn für neue spannende Singleplayer-Spiele ist dieses Klima fatal. Hier fehlt es an neuen Ideen oder vor allem am Willen finanzielle Risiken einzugehen. Wie man es dreht oder wendet, auch im Sony-Lager fehlt es immer mehr an Anreizen für eine Playstation. Zumal auch dort stärker auf Multiplattform gesetzt wird, wenngleich in einem deutlich größeren Zeitabstand zur eigenen Veröffentlichung auf Playstation.

Der Verlust von Exklusivitäten hat indes eigentlich Vorteile für alle Spieler. Jedoch ist es oftmals schwierig, eine fest eingefahrenen Spielergemeinschaft mitzunehmen. Denn es heißt natürlich auch, die eigene Plattform zu beschützen und die Fans bei der Stange zu halten. Die geschlossenen Plattformen sind für die großen Konsolenhersteller schon immer ein Fluch wie Segen gewesen. Schön ist es immer, wenn eine große Masse an willigen Spielern Exklusivtitel oder Services über einer bestimmten Schwelle hinaus kauft. Insgesamt war es aber schon immer, gerade in den letzten Jahren ein finanztechnischer Alptraum, sodass es sich noch nicht mal mehr lohnt, die Konsolen mit leichten Verlusten relativ günstig abzugeben, um den eigenen Markt an Spielern zu vergrößern. Das Geschäft, so ging die Rechnung damals noch gut auf, war, die exklusiven Spiele oder Online-Dienste zu verkaufen. Und das am besten mit einem Abo zu kombinieren. Apropos Abos, die steigen natürlich auch seit Jahren, egal in welchem Bereich. Und so ist es aktuell ein Fluch, da mit der Software genauso nicht gegengesteuert werden kann, wenn die Kosten schon während der Entwicklung explodieren oder die Masse der Spieler Online-Dienste schon wegen der gestiegenen Kosten immer weniger nutzt oder selektiver auswählt. Ein klassischer Teufelskreis. So steigen die Preise in den letzten Jahren nicht nur im Bereich Spiele, wie auch Services, sondern die neue Realität ist, dass neue Konsolenhardware kaum noch unter einer magischen Schwelle zu bekommen ist und die erstmalige Attraktivität gegenüber einem teuren Gaming-PC sinkt. Selbst die nun langsam in die Jahre gekommen aktuellen Systeme sind im Preis eher gestiegen, als dass sie fielen. Das fühlt sich zur Sicht der vergangenen Jahrzehnte und Konsolentypen an wie ein Paradoxon. Selbst wenn wir Auslieferungsprobleme zu Corona-Zeiten und Inflation betrachten – ist dies eben eine Entwicklung, die höchstwahrscheinlich auf ein generelles Problem mit dem Konsolenmarkt hindeutet.

Daher ist preislich klar erkennbar, wohin die Reise geht. Und so kam es auch, dass Microsoft einen weiteren jungen Teil des Unternehmens neu versilbern möchte und hat den GamePass in den meisten Ländern um gut 50% erhöht. Der GamePass Ultimate kostet bei uns indessen monatlich ca. 27 Euro. Zusätzlich kamen veränderte und neugestaltete Preismodelle hinzu, die dazuführten, dass nur noch im teuersten Modell (Ultimate) Erscheinungen von hauseigene Spielen am ersten Tag inbegriffen sind. Für Spieler, auch wenn viele Spiele in die Bibliothek aufgenommen wurden, ein immer unattraktiveres Angebot, vor allem in den unteren Preismodellen. Und das will etwas heißen. Im GamePass inkludiert ist auch das Cloud-Gaming, welches schon höchst interessant ist, die Spieler aber weiter von Microsofts-Konsole wegführt. Daher scheint es nicht gänzlich ungewollt zu sein, wenn man sagt, Microsoft möchte mindestens den Konsolenstatus ja irgendwie loswerden. Die neue Xbox-Generation ist zwar schon lange angekündigt, wie sie sich aber in den Markt etablieren wird ist noch fraglich. Fast wahrscheinlich ist mittlerweile, dass es ein PC sein wird, mit XBOX Branding und eventuellen eigenen System. Hoffentlich keinem oder sehr viel spezielleren Windows fürs Gaming und entsprechenden Steuerungsoptionen für andere Eingabemethoden. Ich denke, es wird auch ein hauseigenes Modell von Microsoft, ähnlich eines Surface Notebooks geben. Jedoch werden wohl auch andere Hersteller die Möglichkeit haben, eine Art XBOX-PC anzubieten. Es ist schon recht clever. Aber diesen Zug hätte Microsoft auch schon vor Einführung einer gänzlich geschlossenen Konsole einfallen können. Mit einem optimierten Betriebs- wie Vertriebssystem direkt für Spiele, die auch andere Anbieter nutzen könnten, sehe es heute nicht so chaotisch aus und Microsoft hätte sicherlich auf viel besserer Weise agieren können, ohne die Last zu haben, bestehende Welten miteinander zu verknüpfen und alle verblieben Fans mitzunehmen. Denn letzteres hat definitiv Wunden geschlagen und führt aktuell eher zu einem Widerwillen überhaupt noch auf den Zug mit aufzuspringen.

Und wisst ihr, woran es mich der Strategiewechsel erinnert? An einen Elefanten im Raum, den bisher niemand wirklich gesehen hat, obwohl doch ziemlich groß und dennoch verdammt leise. Entweder mit Absicht oder weil er es einfach nicht nötig hat. Zumindest verhält sich besagter Elefant nicht wie Microsoft im Porzellanladen. Gerade in Zeiten von Gaming Handhelds mit PC-Hardware wird deutlich, dass es einen großen Gewinner geben könnte. Nämlich Valve mit ihrer Vertriebsplattform Steam und auch mittlerweile eigenen Linux-Distribution SteamOS. Sie konzentrieren sich auf das, was sie groß gemacht hat. Nein, es ist nicht Half-Life gemeint, obwohl sie damit sicherlich berühmt wurden. Gemeint ist tatsächlich Steam. Denn damit haben sie eine Vertriebsplattform aufgezogen, die zum damaligen Zeitpunkt noch belächelt wurde. Spiele genauso wie Musik, Bücher oder Apps zu verkaufen und per Download anzubieten. Mit eigener Bibliothek, Online-Savegames, Erfolgen und vielen mehr sind sie dadurch zum Platzhirsch im Bereich PC-Gaming avanciert und stetig gewachsen. So groß, dass auch andere Publisher nicht mehr an ihnen vorbeikommen und anfangen Ihre Spiele auch nativ auf Linux zu optimieren. Dies geschuldet, da Valve begann, ohne den Fokus auf die eigene Plattform zu verlieren, einen eignen Gaming-Handheld zu entwerfen, mit einem passenden Betriebssystem. Und das besagte System war nicht Windows. Mit Linux und dem Willen eine eigene Distribution zu entwickeln, entstand SteamOS. Mit dem vorerst letztem Schritt SteamOS auch für Fremdsysteme zu öffnen, wird es in Zukunft für uns Spieler nicht unmöglich sein, sich von Sony und Microsoft zu lösen und sich seine eigene PC-Konsole zusammenzustellen. Sei es eine klassisch Stationäre oder eine Kombination aus einem Handheld-PC, die auch wie die Nintendo Switch an den TV angeschlossen werden kann. SteamOS bietet eine Steuerungserfahrung, die es ermöglicht egal, ob vorm Monitor, auf der Couch vorm Fernsehr oder mit dem Gerät in der Hand alles zu vereinen. Mitspielen müssen natürlich auch die Spieleentwickler, jedoch entwickelt sich dem Trend entsprechend mit und eine Vielzahl an Titel läuft nicht nur auf diversen Systemen, sondern bieten unterschiedliche Eingabearten. So hätte Valve im Stillen das bisher beste Paket, um im Spielemarkt zu überleben und sich noch diverse andere Marktanteile zu sichern. Aber auch Nintendo muss dieses Konzept fürchten, denn durch PC-Handhelds ist ihr eigenes Konzept mit der Switch 1 und 2 nicht nur in Gefahr physisch kopiert zu werden, sondern auch durch Emulation gänzlich auf anderen Geräten aufzugehen. Das ist wiederum der Vorteil eines PCs. Dort kann so viel mehr laufen als auf einem kastrieren Konsolensystem.

Alternativen bleiben und auch eine Rückbesinnung von uns Konsolenspielern auf dem PC muss nicht heißen alle Bequemlichkeiten zu verlieren. Es wird auch in Zukunft Optionen geben und wenn die Konsolen immer mehr zu PCs werden und selbst deren Preisschilder bekommen – ist es für uns Spieler durchaus möglich andere Wege einzuschlagen und in einem viel offeneren Umfeld das beste für sich zu finden. Jedoch muss gesagt werden, bindet man sich, egal wo, heutzutage an einen oder mehre Dienste, selbst wenn die Hardware offen erscheint. Für einige ist Steam auch nur ein Austausch des Namens eines Anbieters. Dennoch ist Valve für viele nicht umsonst ein starker Sympathieträger geworden, weil sie, so leise wie sie manchmal handeln, doch sehr viel richtig tun. Und das schafft Vertrauen, welches wahrscheinlich alle drei Konsolenhersteller gerade durch Preispolitik, schwachen Spielererscheinungen und bedenklichen Aktionen verspielen. Ein Nachteil bleibt aber vor allem für diejenigen, die sehr viel Geld schon bei anderen Anbietern gelassen haben. Behaltet eure alte Konsole, wenn ihr noch auf eure alte Spielesammlung zugreifen wollt. Aber ich bin mir ziemlich sicher, die neuen Generationen an Spielgeräten werden die Karten noch einmal gänzlich neu mischen. Zumal auch Spiele bei irgendwelchen Diensten alt werden und immer weniger gespielt werden – heißt es nicht, dass man zwangsweise dort verbleiben muss.

Spannend wird auch werden, welchen Weg Microsoft mit XBOX gehen wird. Vieles ist schon erkenn- und gar nicht mehr anders erklärbar, aber ob es aufgehen wird, ist eine andere Sache. Zumal es einen großen Player im Spielfeld gibt, den man erst einmal etwas entgegensetzen muss. Der Erfolg dürfte aber auch vom grundlegenden System auf den neuen PC-Konsolen abhängen. Sollte es nur ein klassisches Windows sein, dürfte das aber in die Hose gehen. Microsoft wäre es gut angeraten, seine Erfahrungen mit den XBOX-Konsolen und deren Betriebssystemen sinnvoll zu nutzen und in etwas umzuwidmen, was Windows für Spieler überall, sei es Monitor, Fernseher oder portables Spielgerät nutzen können. Aber selbst bei Sony und Nintendo wird es interessant werden, wie sich vor zukünftigen Kosten schützen wollen, um ihre Marken über die nächsten Jahrzehnte am Leben zu erhalten. Wird es weitere Multiplattform-Strategien geben? Oder ähnliche Wege wie Microsoft gehen? Oder führen noch gänzlich unbekannte Ideen zu neuen Stärken? Es dürfte sicherlich zu einigen spannenden Umwälzungen führen, indem wir Spieler hoffentlich nicht den Kürzeren ziehen.

Schlagwörter:KonsoleMicrosoftNintendoPlaystationSonySteamOSValveXBOX
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