Für iOS und Android gibt es ein Universum für die Hosentasche. Hier könnt ihr handeln, verhandeln und kolonisieren.
Ich war letztlich auf der Suche nach einem kleinen Spiel für Android. Vor allem auch mal eines in einem Science Fiction Gewand. Und da bot sich im PlayStore ein Spiel mit dem Namen Hades‘ Star an. So ganz bekannt ist es noch nicht aber ähnlich wie andere Free to Play Games geht es in Richtung von anderen Strategie- bzw. Aufbauspielen. Hier werden nur keine Dörfer oder andere altertümlichen Siedlunden aufgebaut, sondern ein ganzes Sternensystem erkundet und kolonisiert. Jedoch ist es wie in anderen Spielen dieser Art langfristig über Wochen und Monate angelegt, bis das eigene Sternenkönigreich erkundet und größer geworden ist. Dabei spielen Handel- und Forschungselemente eine tragende Rolle. Diese Basiselemente sind neben dem Bergbau für den allgemeinen Fortschritt notwendig. Die Ressourcen im Spiel sind Credits und Wasserstoffvorkommen. Das eine wird erreicht durch den Austausch von Waren der eigenen Kolonien. Diese generieren nach einer gewissen Zeit immer neue Waren für die besiedelten Planeten in den Sektoren des Sternensystems. Für den Transport sind Transportschiffe notwenig. Wasserstoff gibt es als abbaubares Material im Weltall zu finden. Dafür ist wiederum ein Bergbauschiff notwendig. Das alles benötigt aber typischerweise Zeit. Wer Echtgeld investieren möchte, kann dies tun und sich sogenannte Kristallwährung einkaufen. Für einige Handelsaktionen im Spiel gibt es aber auch, ab und an, Kristallwährung zu verdienen.
Wie sich jeder denken kann, sind demnach Konflikte mit Schlachtschiffen zu lösen. Hades Star geht bisher aber einen recht angenehmen Weg. Der Konflikt zwischen Mitspielern ist bisher nicht möglich bis auf ein paar passive Möglichkeiten, die nicht nur computergesteuerte Gegner ausbremsen können. Der Feind in Hades Star ist daher bisher KI-gesteuert. Diese mysteriöse Vereinigung namens Cerberus wird dem Mitspieler, je nach dem wie viel er von seinem Sternensystem erkundet hat, immer wieder begegnen und auch stärker werden. Selber greifen sie aber auch nicht an, sondern blockieren neu entdeckte Sektoren. Wer diese besiedeln möchte, muss sich daher zwangsweise mit diesem Feind anlegen.
Um nicht früher oder später zu unterliegen gibt es den Forschungsaspekt, der nicht nur viele Credits, sondern auch viel Zeit verschlingen wird. Auch müssen diverse Technologien erst einmal gefunden werden. Dafür hat das zweiköpfige Entwicklerteam Artefakte im Spiel integriert. Diese werden in uralten Sternensystem gefunden, welche kurz vor einer Supernova stehen. Das heißt hier herrscht ein gewisser Zeitdruck. Um in diese Sternensysteme zu gelangen benötigen wir ein Sprungtor, welches wie die Werft oder die Botschaft und andere Stationen im Spiel, gebaut, wie auch erweitert werden müssen. Über diese Tore sind solche Orte auffind- und erkundbar. Hier wird der Spieler auch erstmals mit seinen Mitspielern in Kontakt kommen. Auch diese werden sich in diesem System einfinden und genauso versuchen Artefakte der unterschiedlichen Stufen zu bergen. Daher wird hier ein gewisses Konkurrenzverhalten entstehen und jeder versucht der Schnellste zu sein. Obacht muss trotzdem geben werden, weil auch Cerberus immer mit von der Partie sein wird und anscheinend seine Besitztümer verteidigen möchte. Entweder arbeiten die Spieler miteinander an der Lösung des Cerberus Problems oder gegeneinander, in dem sie nur ihrer Gier folgen. In späteren Stufen dieser sterbenden Systeme wird es aber unabdingbar sein, miteinander, zumindest etwas, zu arbeiten. Cerberus rüstet immer weiter auf. stärkere Schiffe oder ganze Kampfstationen können dem Spieler teure Schiffe kosten.
Damit ist im Groben das Spielprinzip schon fast erklärt und zeigt auch wie einfach es gehalten ist. Die Einfachheit ist Hades Star Stärke wie auch Schwäche zugleich. Es wird schnell in das Spiel gefunden und Erfolge sind schnell getan. Die Langzeitmotivation ist, so denke ich eher mittelprächtig. Dem Spiel fehlt es noch ein paar zusätzlichen und zufälligen Ereignissen, die wir aus großen SciFi Simulationen kennen. Vielleicht sollte das mysteriöse Cerberus Volk doch selbstständiger agieren und bedrohlicher sein oder kosmische Ereignisse fordern den Spieler noch ein paar Entscheidungen ab. Das würde die Spieler sicherlich länger bei der Stange halten. Das Spiel ist aktuell grundsolide mit weiteren Potential. Auch die Grafik ist mit ihre Einfachheit eher praktischer Natur. Die Planeten sind, wenn man näher zoomt schön anzuschauen, darüber hinaus wird das meiste mit Symbolen erledigt. Schiffe und Stationen sind dadurch beispielsweise recht leblos aber ausreichend. Natürlich hilft das auch der Übersichtlichkeit, das ist klar. Jedoch könnten die Entwickler detailreichere Modelle einbauen, sobald der Spieler näher ans Geschehen zoomt. Hades Star ist aber für ein mobiles Spiel noch recht jung und kann sich mit zukünftigen Updates noch weiter mausern. Einen Blick ist es allemal wert, vor allem wer dem typischen Treiben von Schlössern und Burgen mal entrinnen möchte. Interessant könnte es auch für die Spieler sein, die sich etwas an die alten Browsergames von früher erinnern möchten. Eine gewisse Ähnlichkeit ist durchaus gegeben, wobei das Interface zu damals wesentlich dynamischer daherkommt.