• Impressum
  • Datenschutz
  • Startseite
Startseite » Games » Zotac Zone mit SteamOS

Zotac Zone mit SteamOS

Info:
Veröffentlicht am Mittwoch, 29. Oktober 2025 12:47 Uhr
von Oli

Macht SteamOS auf einem Fremdgerät genauso viel Spaß und ist es sinnvoll zu nutzen?

Das Interesse an PC-Handhelds zum Spielen wird immer größer. Schon weil Nintendo mit der eigenen Switch den Weg für alle anderen Hersteller ähnlicher Ideen geebnet hat und es mittlerweile sehr viel Potenzial in diesem Bereich gibt. Dies evnetuell auch, um klassische Konsolen zu ersetzen. Denn viele Spiele sind mittlerweile von Haus aus mit mehreren Steuerungsarten ausgestattet und erlauben es nicht nur mit Maus und Tastatur gespielt zu werden. Ein wichtiger Faktor, wenn es um ein konsolentypisches Erlebnis geht.

Inhalt
> Erfahrungen mit SteamOS und Zotac Zone
> Zur Kurzanleitung: Installation SteamOS auf dem Zotac Zone

Sehr viel interessanter wird es mittlerweile rund um Valves SteamOS. Die Entwicklung ist zwar nüchtern betrachtet sicherlich etwas langsam aber stetig und man merkt, dass Valve eine Strategie verfolgt, die ihnen in Zukunft noch sehr viel mehr einbringen mag, als viele vielleicht jetzt erkennen mögen. Denn das, was Microsoft nun vorhat, Konsole und PC zu verbinden, hat Valve eigentlich schon längst erreicht. Sie fingen mit einer Vertriebplattform für PC-Spiele an, bauten diese sukzessive aus und begannen selbst einen PC-Handheld zu verkaufen, der wiederum ein eigenes Betriebssystem auf Linux-Basis enthielt, um dort ihre Vertriebs- und Spielplattform fest zu verankern. Den vorerst letzten Schritt, den man inzwischen geht, ist es, das sogenannte SteamOS für Fremdhardware zu öffnen.

Im Spätsommer war meine Überlegung auch, einen ersten günstigen Handheld zu besorgen, jedoch definitiv nicht mit Windows zu nutzen, vielmehr aber auch erstmal zum Herumexperimentieren mit SteamOS. Beim Zotac Zone war zu dem Zeitpunkt das Gesamtpaket für gut 444 Euro interessant. Aktuell gibt es diesen immer mal wieder zu diesem Preis, Tendenz fallend, da schon ein Nachfolger in der Pipeline ist. Ich wusste jedoch, dass ich mit dem vorinstallierten Windows 11 nicht glücklich werden würde. Okay, dies ist vielleicht für viele doch ein Widerspruch in sich, da PCs fürs Gaming bisher eine Windows-Domäne sind. Das stimmt irgendwie und dennoch schon lange nicht mehr so ganz und es ändert sich immer mehr. Viele Hersteller stoßen jetzt bereits für neuere Modelle Microsoft ab. Aber nicht nur bei portablen Geräten könnte sich das ändern, auch bei stationären Systemen gäbe es meines Erachtens gleiches Potenzial, um sich eine eigene stationäre Konsole aus PC-Komponenten zusammenzustellen. Und da ist Valve mit SteamOS definitiv weiter, wenngleich am Ende für die angepasste Controller-Oberfläche auch nur ein Programm gestartet wird, welches im Hintergrund wiederum nur ein Desktop-System vorhält – jedoch ist alles sehr viel schlanker und genau auf diesen Gaming-Zweck entwickelt. Jeder weiß, wie unglaublich aufgebläht Windows ist. Aber eine Sache ist eben noch viel gravierender. Die Steuerung von Windows mit einem Controller ist so gut wie unmöglich, es sei denn Windows gibt uns eine eigenes dafür vorgesehen Oberfläche vor. Das ist nun auch mit den neuen ASUS Xbox Handhelds geschehen und Microsoft hat das Windows 11 leicht angepasst und eine XBOX App integriert, die mit Controller-Steuerungen umzugehen weiß. Das Grundproblem sitzt aber im wahrsten Sinn noch darunter. All das muss samt des typischen Windows 11 gestartet werden. Also alle möglichen Dienste- und Hintergrundanwendungen wie bei einem klassischen Windows. Zwar wurden Versprechungen gemacht, dass es sehr viel angepasster mit so einen PC-Handheld ausgeliefert wird, jedoch halten sich die Versprechungen aktuell noch stark in Grenzen.

Meines Erachtens gibt es eigentlich nur noch einen großen Vorteil von Windows, dass so gut wie jedes Spiel dort nativ läuft, aber auch hier macht SteamOS sehr viel Boden gut, da diverse Titel, die noch nicht nativ unter Linux laufen, durch Emulationssoftware lauffähig gemacht werden, und das ohne selbst mit möglichen Emulations-Konfigurationen rumprobieren zu müssen. Der Erfolg gibt ihnen recht. Es läuft teilweise so gut, dass manche Titel besser als unter Microsoft Betriebssystem laufen. Aber es funktionieren halt nicht alle Titel und darunter eben auch viele ältere Titel nicht. Unter anderem ist bei älteren Titeln grundsätzlich das Problem der Steuerung. Das ist aber ein unabhängiges Problem, egal ob Windows, Linux oder was auch immer. Interessant bei SteamOS ist jedoch, dass es Steuerungsprofile mitbringt, die es ermöglichen bei älteren Titeln Tastatur und Maus mit dem Controller zu emulieren. Das ist selbstverständlich mal mehr und mal weniger komfortabel, aber durch das Community-Ökosystem vielleicht schon umgesetzt und dadurch schnell heruntergeladen und probiert, als eigenständig selbst konfiguriert. Jedoch hat Valve sich bei der Umsetzung sehr viele Gedanken gemacht, das merkt der Anwender an diesen wichtigen Aspekt schon recht deutlich.

Das Interessante ist ja durchaus, dass viele Möglichkeiten durch das Grundsystem bestehen. Und da spreche ich nicht von Linuxspielen, die in der Steambibliothek auch als Fremdanwendung mit verknüpft werden können. Es ist auch möglich, über die Konsolenansicht Anwendungen, wie einem Browser bspw. dem Google Chrome zu integrieren und mit dem Controller zu steuern. Ja, wahrscheinlich werden das die Wenigsten brauchen. Interessant war es für mich, um das Cloud-Gaming vom Microsoft Gamepass zu nutzen. Nativ ist keine XBOX App auf SteamOS möglich. Aber mit dem Google Chrome ist hier die Nutzung des Cloud-Dienstes von Microsoft wunderbar wie einfach möglich, frei nach dem Gedanken „Alles ist eine XBOX“ ohne ein Gerät von Microsoft zu nutzen.

Interessant war für mich auch herauszufinden, dass es nicht unmöglich ist, andere Spiele aus anderen Launchern anderer Anbieter zu nutzen. Mit mehr oder weniger Aufwand sind Launcher von Battle.net oder Ubisoft zum Laufen zu bekommen. Damit können auch neuere History-Versionen von Die Siedler 2 oder 3 auf dem Handheld gespielt werden. Das Zotac Zone hat ja durchaus Mausfelder, ähnlich dem einem vom Steam Deck. Die Umsetzung oder die Unterstützung von SteamOS ist nur noch nicht wirklich gut und eine echte Maus doch empfehlenswert, obwohl auch mit einem Controller-Profil die Siedler 3 spielbar wären. Für mich wurde aber das Zotac Zone auch zur regelrechten Diablo 2 Resurrected Spielkonsole. Besonders zu den klassisch geschlossenen Konsolensystemen können hier zusätzlich Modifikatoren, sprich Mods für ein anderes Spielerlebnis sorgen. Die Controllersteuerung ist bei diesem Spiel ja zum Glück von Haus aus mit dabei. Es zeigen sich daher Anwendungsfälle, die auf dem PC teilweise trivial sind, aber auf vielen Konsolen so gar nicht möglich waren, jedoch hier eine Kombination aus beiden Welten erleben.

Weiterhin spannend ist es sicherlich auch für einige, die alte Konsolenspiele erleben möchten. Klar auf dem PC geht sowas schon sehr lange. Das Gute dran, nun geht sowas auch mit einem Handheld, da dieser, in dem Fall das Zotac Zone ja auch ein PC ist. Interessant wird es wiederum durch die portable Handheldform. So machen alte PSP, PSVita, Sega und Nintendo Spiele noch mal viel mehr Spaß, wenn das Erlebnis zum damaligen Spielgefühl gleichermaßen portabel ist. Mit EmuDeck gibt es eine einfache Lösung, um alle möglichen Emulationen auf SteamOS zu bekommen. Fraglich ist natürlich immer die Nutzung. Da bestimmte Systeme eigentlich nicht so einfach emuliert werden dürfen. Wo bei alten Spielen kaum noch ein Hahn danach krähen dürfte, ist es theoretisch möglich auch Switch Spiele zu emulieren, aber hier befindet man sich, wenn es keine echte „Sicherheitkopie“ ist, wohl nicht mal mehr im Graubereich. Daher ist hier die Nutzung immer mit Vorsicht zu genießen.

Das Zotac Zone hat sich für mich als passende Investition herausgestellt. Zudem ich es auch schon genauso oft als reine stationäre Konsole missbraucht habe. Mit dem hauseigenem Dock oder einem anderen USB-C Hub mit Video-Ausgang (HDMI, DisplayPort) kann es problemlos auch an den Monitor oder Fernseher angeschlossen und mit Drittanbieter Controllern genauso gesteuert werden, wie wenn es als Handheld direkt genutzt wird. Schattenseiten dieser neuen Geräte ist weiterhin der Energiehunger. Das Zone hält im Handheld-Gebrauch gut zwei sTunden durch. Das ist für eine Zocker-Session sicherlich ganz okay, aber da würde mehr gehen. Jedoch ist eine Pause nach zwei Stunden durch Energiehunger nicht unbedingt die schlechteste Unterbrechung. Wer es gar nicht aushält, kann natürlich auch das Zone über einen beliebigen Hub mit Videoausgang an einen Monitor oder TV schließen und mit einem Eingabegerät seiner Wahl weiterspielen. Die LAutstärke haben einige bbeim Zone schon als zu laut empfunden. Ich habe damit auch die neueren Tomb Raider Teile gespielt, sowohl stationär als auch direkt in der Hand und empfand es als nicht störend. Es ist zwar, wer hätte es gedacht, durch die Größe des Geräts kein großer Lüfter verbaut, so war dieser bisher aber nicht hochfrequent zu hören. Kleine Lüfter können da durchaus unangenehm auffallen. Hier war dies nicht der Fall, dennoch ist ein Lüftergeräusch gegeben. Das ist soweit erwartbar.

Etwas problematisch ist bei mir seit längerem, dass ich mit dem noch nicht fertigen SteamOS 3.8 arbeiten musste, da die Installation auf dem Zotac Zone mit einer früheren Version nicht möglich ist. Es ist damit noch keine finale Version. Das führte im Verlauf schon einiger Updates dazu, dass das System nicht mehr in wenigen Sekunden startet, sondern einige Minuten benötigt, bis es ein Bild anzeigt – wie das der Desktop-Modus nicht mehr startet. Genauso ist der Energiesparmodus, denke alles andere als sparsam. Da es im Normalfall nur wenige Sekunden zum starten braucht, ist es eigentlich empfhlenswert immer herunterzufahren, wenn es längere Zeit nicht benötigt wird. Das sind leider aber irgendwie zum Glück nur softwareseitige Probleme, welches mit einer finalen Version von einem neueren SteamOS hoffentlich noch behoben werden. Bis wirklich eine große Anzahl an Drittanbieter mit SteamOS tadellos funktionieren, wird bestimmt noch viel Zeit vergehen. Aktuell würde ich diese Herangehensweise auch nur erfahrenen Benutzern, die Lust haben, sich mit SteamOS auf einem Fremd-Handheld zu versuchen, empfehlen. Ansonsten sollte einem das mitgelieferte System hoffentlich genauso gute Dienste leisten, wenn es um das reine Spielerlebnis geht. Denn neben möglichen Fehlern mit der Software, ist das Zotac Zone noch nicht so nahtlos integriert. Ich weiß nicht, wie die Mausfelder eigentlich hätten regieren sollten, aber sie funktionieren aktuell weniger gut als Maussteuerung mit StemOS. Tasächlich hat das Zone davon sogar zwei Felder. Eines hätte eventuell auch gereicht. Der Platz auf der linken Seite wäre für das Digi-Pad, welches oberhalb angeordnet ist, in manchen Spielsituationen angenehmer zu erreichen. Der OLED Screen ist wirklich sehr gut, für manche aber ein Nachteil, weil kein VRR unterstützt wird. Sollte ein jeder bedenken, was ihm da lieber ist.

Für alle die gerne wissen möchten, wie sie SteamOS auf dem Zone zum laufen bekommen, können nachfolgende Kurzanleitung nutzen.


Kurzanleitung zur Installation von SteamOS auf dem Zotac Zone

  • Benötigt wird ein USB-C Hub (Zotac Zone besitzt nur USB-C-anschlüsse), Tastatur, USB-Stick mit min. 8GB und SteamOS 3.8 ISO (Hier eine img.zip 3.8er Version aus dem Oktober)
  • SteamOS-USB Stick erstellen:
    • Unter Windows mit Rufus
    • Unter MacOs mit Balena Etcher
    • Unter Linux mit Balena Etcher oder Befehl:
      bzcat steamdeck-imagename-angeben.img.bz2 | sudo dd if=/dev/stdin of=/dev/sdX oflag=sync status=progress bs=128M
      • sdX mit dem USB-Laufwerk unter Linux abändern
  • Zotac Zone mit USB-Hub, Tastatur und SteamOS-USB-Stick verbinden
  • Zotac Zone mit verbundener Tastatur und gedrückter F7-Taste im Bootmenü „Enter Setup“ auswählen und ins BIOS starten
  • Im BIOS nach SecureBoot suchen und diesen deaktivieren, speichern und neustarten.
  • Während des Neustarts mit gedrückter F7-Taste ins Bootmenü und den USB-Stick auswählen
  • Den Installationsanweisungen folgen und SteamOS installieren (Es wird alles auf der Festplatte gelöscht)

Schlagwörter:GamingHandheldLinuxSteamSteamOSValveZotac Zone
  • Impressum
  • Datenschutzbestimmung
Copyright © 2015 - 2025 Xadomir.de